Wie immer zu Beginn der Sommerferien starteten die Radsportfreunde Bartholomä auch dieses Jahr zu ihrer Etappenfahrt. Diesmal ging es mit 2 Frauen und 18 Männern
nach Österreich in die bei uns nicht ganz so bekannte Steiermark. Am frühen Morgen um 4.30 Uhr des ersten Sommerferientages ging es mit dem Bus bei strahlend blauem
Himmel und angenehm warmen Temperaturen auf dem schnellsten Weg nach St. Gilgen am Wolfgangsee ins Salzkammergut. Am Wolfgangsee wurden dann die Fahrräder ausgeladen
und auf die erste Tour vorbereitet. Kurz nach 10 Uhr konnte dann schon zur ersten Etappe gestartet werden, nachdem sich alle an dem kurzerhand aufgebauten
Selbstbedienungsbuffet stärken konnten. Die Strecke führte ein kurzes Stück am Südwestufer des Wolfgangsees in 536 m über dem Meeresspiegel entlang bis nach Strobl,
wo der Weg zur Postalm eingeschlagen wurde. Nach knapp 30 km und 2 Stunden Fahrt wurde dann schon der höchste Punkt des Tages auf der Postalm in 1.250 m erreicht.
Diese erste Anstrengung wurde durch die gute Aussicht auf das Dachsteinmassiv belohnt. Einige Kehren brachte dann die Gruppe in höherem Tempo wieder ins Tal, wobei
nach einigen kleineren Hügeln der Hallstätter See erreicht wurde. Von dort musste man wieder etwas Höhe entlang der Traun gewinnen, wo am Talende eine 23%-Steigung
erklommen werden musste. Nach genau 100 km wurde das erste Quartier in Bad Mitterndorf/Obersdorf bei „Gerti“ erreicht. Hier gab es nach dem Verteilen und
Beziehen der Zimmer ein zünftiges Abendessen mit Steaks vom Grill und Salaten. Auch die kalorienreiche Nachspeise sorgte dafür, dass die Körperspeicher für den
nächsten Tag aufgefüllt wurden.
Am Freitag musste dann sehr früh bei strahlend blauem Himmel und anfänglichen 18°C eine Transferetappe nach St. Rupprecht a.d. Raab angepackt werden. Dabei führte
der Weg ins Ennstal bis Admont wobei dann der erste Pass des Tages auf wenig befahrenen und landschaftlich interessanten Strassen nach Trieben in Angriff genommen
wurde. Entlang der Autobahn A9 musste nicht nur der flache Schoberpass überwunden werden, sondern auch ein kräftiger Gegenwind nagte an der Kondition und der guten
Laune. Hier zahlte sich dann konsequentes Windschattenfahren und moderates Tempo aus, so dass bald das Murtal bei Leoben erreicht wurde. Das Murtal wurde nach
gefahrenen 165 km in Frohnleiten in Richtung Osten verlassen. Hier wurden dann noch 500 Höhenmeter überwunden, um in der Weizer Klamm wieder ein landschaftliches
Highlight zu erleben. Hier zwängt sich die Weiz auf etwa zwei Kilometer durch ein gewaltiges Felsmassiv. Überhängende Felsen und das Rauschen des Flusses erzeugen
eine reizvolle Atmosphäre. In der Kreisstadt Weiz war dann noch Zeit, um Kaffee zu trinken und Eis zu essen. Um 18.15 Uhr fuhr die Mannschaft dann im Gartenhotel
Ochensberger in St. Ruprecht an der Raab ein. Die Gesamtstrecke von 207 km war an diesem Tag bewältigt. Das 4-Sternehotel war dann für den Rest der Etappenfahrt
Start und Ziel. Das reichhaltige Frühstücksbuffet und Abendessen bot für die Radsportler alle erdenklichen Geschmacksrichtungen und reichlich Kohlehydrate für die
täglichen Anstrengungen auf dem Fahrrad.
Samstag ist Badetag. So auch bei den Radsportfreunden. Wie man sich aber leicht vorstellen kann, verbindet man den Badetag mit einer Fahrradetappe. Diese fiel dann
für den etwas fauleren Teil der Truppe mit ca. 50 gefahrenen Kilometern durch das typische Wellland der Steiermark sehr gemütlich aus, wobei auch hier die kurzen
Steigungen für einige Schweißtropfen sorgten. Außerdem musste noch ein Reifen geflickt werden, der für die erste technische Panne der Etappenfahrt sorgte. Es sollte
leider nicht die letzte sein. Die ehrgeizigeren Radsportfreunde ließen es sich nicht nehmen, 2 Stunden weniger zu baden und 600 Höhenmeter mehr mit dem Rad zu
fahren. Der Stubensee war bei warmen 27°C und relativ klarem Wasser trotzdem sehr erfrischend und sorgte für eine aktive Erholung der Muskeln, wobei die
Lufttemperaturen bei 35°C lagen. Außerdem konnte man beim Schwimmen auch die Armmuskeln trainieren. Vom Stubenbergsee fuhren die Radsportfreunde wieder gemeinsam und
völlig erfrischt zurück an die Raab nach St. Ruprecht.
In der Nacht zum Sonntag wurde dann das Wetter zunehmend schlechter, was vor allem die Anrainer der Raab zu spüren bekamen. Die Raab trat kurz nach Mitternacht über
die Ufer, so dass auch unser Bus in Sicherheit gebracht werden musste. Schlimmeres konnte vermieden werden. An diesem Sonntag war trotzdem grenzüberschreitender
Verkehr angesagt, wozu eine Flachetappe nach Slowenien geplant war. Das Wetter war inzwischen nicht mehr hochsommerlich heiß wie an den vorausgegangenen Tagen,
sondern gemütlich warm, so dass auch am Morgen noch in kurzem Dress und noch ohne lange Jacken und Hosen gefahren werden konnte. Um den Autofahrern eine gute
Überholmöglichkeit der in Einerreihe fahrenden Radsportfreunden zu bieten, wurde die Mannschaft in 2 oder 3 kleineren Gruppen aufgeteilt, so dass auch LKWs und
Bussen die Möglichkeit gegeben war, leicht zwischen den Kleingruppen einzuscheren. Die Flachetappe führte zunächst in Richtung Südost über wenig befahrene Straßen
und Radwege der Raab entlang flussabwärts bis nach Feldbach, wo der erste kleinere Anstieg nach Süden aus dem Raabtal führte. Hier konnten dann die ersten
Schweißtropfen des Tages vergossen werden. Österreich wurde dann über die Mur nach Slowenien verlassen, wo jeder den Zöllnern seinen Ausweis zeigen musste. Auf den
44 in Slowenien zurückgelegten Kilometern musste mehr geflickt werden, als gefahren werden konnte, denn 4 Schläuche mussten ausgetauscht werden. Diese verweigerten
auf den durch Frost aufgeplatzten Strassen ihren Dienst. In Lenart wurden dann auf einer großen Terrasse einer Gaststätte die Speicher mit Salat und Spagetti
gefüllt. Die klimatisierten Innenräume mussten trotz der inzwischen sehr angenehmen Mittagstemperaturen nicht aufgesucht werden. Die Rückfahrt verlief dann ohne
Materialschäden, so dass am Spätnachmittag ein Straßencafe in Graz aufgesucht werden konnte. Nach 170 gefahrenen Kilometern standen noch 2 kurze Berge an, wobei der
letzte wieder zurück ins Raabtal führte. Um 18.50 Uhr fuhr die Gruppe wieder aufs Hotelgelände.
Am Montag ging es dann wieder durch das typisch hügelige Steiermarkgelände. Die Tour hatte für die Radsportfreunde den Charakter der kleinen Alb-Extrem Strecke mit
ähnlichen Anstiegen und Abfahrten, sozusagen ein Heimspiel. Die Strecke führte dann bis nach Wenigzell, wobei bis dahin 50 km zurückgelegt wurden. Hier waren für
jeden Buchteln mit Vanillesoße obligatorisch. Punkt 12 Uhr wurde dann Wenigzell in Richtung Teichalm verlassen. Auf dieser Strecke mussten einige heftige Anstiege
mit bis zu 500 Höhenmetern und 17% Steigung überwunden werden. Die Belohnung gab es dann gegen 15 Uhr auf der Teichalm in Form von Apfelstrudel mit Vanilleeis und
Cappuccino. Die gut gefüllte Speisekarte bot jedoch auch für den herzhaften Geschmack diverse Leckereien. Von der Teichalm ging es dann quasi nur noch bergab in
Richtung Heimat zur letzten Übernachtung im Hotel Ochensberger. Vorher wurde jedoch noch einmal wie schon am Transfertag die Weizer Klamm durchfahren, die durch die
Überschwemmung in der Nacht zum Sonntag das Aussehen etwas geändert hatte. Äste und dickere Baumstämme hingen 3 Meter über der wieder auf Normalniveau gesunkenen
Weiz. An diesem Tag konnten 138 km mit 2.680 Höhenmetern auf das Konto verbucht werden.
Die Endabrechnung ergab dann eine gefahrene Gesamtstrecke von 710 km mit 8.110 Höhenmetern. Außer kleineren Blessuren verlief auch die inzwischen zehnte Etappenfahrt
der Radsportfreunde Bartholomä ohne ernsthafte Stürze und Verletzungen.
Etappenfahrten
Zu Beginn der Sommerferien starten die Radsportfreunde Bartholomä zu einer mehrtägigen Etappenfahrt.
Etappenfahrt 2005 "Steiermark" vom 28.07.-02.08.2005
Radsportfreunde Bartholomä in der Steiermark unterwegs
Egal, was für 2005 geplant wird, die spektakuläre Etappenfahrt von Bartholomä nach Casola Valsenio lässt sich nicht mehr toppen. Oder doch? Wenn ja, dann auf andere Art …
Start am Wolfgangsee
geschrieben am 04.08.2005 (un)
Bilder
Blick auf Hallstatt
Auf zur Postalm
Die "Mur" von Obertraun
Am Ziel in St. Ruprecht an der Raab
Radlerbeine
Entspannung am Badetag - Max mit "Wasserallergie"
Abschluss am Hotel
In Graz mit Glockenturm
Anfahrt nach Wenigzell
Beim "Buchteln"
Auffahrt zur Teichalm
Auftanken auf der Teichalm
Und wieder hinauf
Abfahrt nach Weiz
Durch die Weizer Klamm
Gruppenbild in St. Ruprecht
Gemütlicher Ausklang am Abend
Höhenprofile
Donnerstag, 28. Juli
Freitag, 29. Juli
Samstag, 30. Juli
Sonntag, 31. Juli
Montag, 1. August
Profile erstellt mit: CicloSport CC HAC4 und CicloControl/CicloTour
Karte
Tourenverlauf (710/690 km, 8.110/7.480 Höhenmeter)
Donnerstag, 28.07.2005, 4:30 Uhr bei Siggi (98 km, 1.680 Höhenmeter):
1. Etappe:
Busfahrt ins Salzkammergut nach St. Gilgen am Wolfgangsee
2. Etappe (98 km):
St. Gilgen – Strobl – Postalm – Schorn – Rußbach – Pass Gschütt – Gosau – Hallstatt – Obertraun – Bad Aussee
– Pichl – Obersdorf
Freitag, 29.07.2005, 7:00 Uhr (207 km, 1.590 Höhenmeter):
1. Etappe (67 km):
Obersdorf – Bad Mitterndorf – Klachau – Untergrimming – Stainach – Wörschach – Weißenbach – Liezen – Admont
– Trieben
2. Etappe (68 km):
Trieben – Treglwang – Wald am Schoberpass – Kalwang – Mautern – Kammern – Seiz – Edling – St. Peter-Freienstein
– Leoben – Picheldorf – Bruck an der Mur
3. Etappe (63 km):
Bruck – Kirchdorf – Röthelstein – Laufnitzdorf – Frohnleiten – Passail – Weiz
4. Etappe (9 km):
Weiz – Preding – Unterfladnitz – St. Ruprecht an der Raab
Samstag, 30.07.2005, 8:00 Uhr (70/50 km, 1.240/610 Höhenmeter):
1. Etappe (23 km):
St. Ruprecht – Unterfladnitz – Etzersdorf – Puch – Oberfeistritz – Stubenberg – Stubenbergsee (Bademöglichkeit)
2. Etappe (20 km):
Stubenbergsee – Rabenwald – Pöllau – Kaindorf – Stubenbergsee
3. Etappe (27 km):
Stubenbergsee – Hirnsdorf – Pischelsdorf – Großpesendorf – Postelgraben – Albersdorf – St. Ruprecht
Sonntag, 31.07.2005, 8:00 Uhr (197 km, 920 Höhenmeter):
1. Etappe (93 km):
St. Ruprecht – Gleisdorf – St. Margarethen – Kirchberg – Berndorf – Feldbach – Bad Gleichenberg – Halbenrain
– Unterpurkla – Weixelbaum – Diepersdorf – Gosdorf – Mureck – Grenze Slowenien – Lenart (Mittagessen)
2. Etappe (75 km):
Lenart – Pernica – Sentilj – Grenze Österreich – Spielfeld – Straß – Leibnitz – Lebring – Wildon – Werndorf
– Kalsdorf – Feldkirchen – Graz
3. Etappe (29 km):
Graz – Maria Trost – Mitterdorf an der Raab – St. Ruprecht
Montag, 01.08.2005, 8:30 Uhr (138 km, 2.680 Höhenmeter):
1. Etappe (51 km):
St. Ruprecht – Unterfladnitz – Etzersdorf – Thannhausen – Oberfeistritz – Anger – Birkfeld – Miesenbach – Kreuzwirt
– Wenigzell (Buchtelbar)
2. Etappe (49 km):
Wenigzell – Strallegg – Birkfeld – Gasen – Straßegg – Teichalm
3. Etappe (38 km):
Teichalm – Fladnitz – Passail – Weiz – Breitegg – St. Ruprecht
Dienstag, 02.08.2005, 8:00 Uhr:
Rückfahrt mit dem Bus – Rückkehr nach Bartholomä 18.15 Uhr
Kleiderordnung:
28.07.2005: Alb-Extrem 2005
29.07.2005: Vereinstrikot
30.07.2005: Alb-Extrem 2004
31.07.2005: Alb-Extrem 2003
01.08.2005: Vereinstrikot
02.08.2005: Leger